Gestalttherapie

Gestalttherapie ist eine Therapiemethode, die zu den humanistischen Therapieverfahren gezählt wird. Bei Wikipedia wird diese Therapieform als erfahrungsorientiert und erlebnisaktivierend beschrieben. Ich finde diese Beschreibung sehr passend. In der Gestalttherapie nimmt das „darüber reden“ und mentale Einordnen weniger Platz ein. Es geht vielmehr darum, Gefühle, Gedanken, Einstellungen, Situationen, Probleme und Lösungen direkt zu erleben und aus diesem Erleben eine heilsame Situation zu erschaffen. Zum Beispiel können Familiensituationen mit Kissen im Raum dargestellt werden und diese Kissen dann neu geordnet werden, Unausgesprochenes kann mal lauthals rausgelassen werden, Körperhaltung und Gesten bewusst wahrgenommen werden. Begleitend können wir uns in diesem Prozess fragen: „Wie geht es mir damit? Was fühle ich dabei? Welche Impulse löst es bei mir aus?“ Methoden der Körpertherapie können dieses Erleben sehr gut unterstützen. Damit erreichen wir nicht nur unseren Verstand, sondern auch unsere Emotionen und unser Unterbewusstsein. Dadurch ist in meinen Augen die Gestalttherapie effektiv und lösungsorientiert.

Das Wort „Gestalt“ kommt übrigens aus dem theoretischen Ansatz der Gestaltpsychologie. Diese geht davon aus, dass unser Bewusstsein alles in einem gesamten Kontext sieht und versteht. Fehlen z. B. bei einer Darstellung eines Würfels die Seiten, möchte unser Gehirn trotzdem das Gesehene in einer vollständigen Form wahrnehmen und fügt die Kanten des Würfels automatisch hinzu. Wir erkennen sofort den Würfel, auch wenn er unvollständig ist. Der so vervollständigte Würfel ist ein Ganzes, eine „Gestalt“, die unser Bewusstsein erschaffen hat. Das macht unser Bewusstsein ganz automatisch auch mit sozialen Situationen und allen möglichen Erlebnissen. Beruhend auf unseren Erfahrungen ordnen wir alles in einem Großen und Ganzen ein und geben dem eine „Gestalt“. Die Gestalt ist also etwas ganzheitliches. Auch unser Bild von uns selbst ist eine Gestalt – komplex, vielschichtig und ganzheitlich. So möchte auch die Gestalttherapie sein – sie möchte ganzheitlich sein und alles im vielschichtigen Kontext betrachten. Mit Gestaltungstherapie, also der Therapieform, die sich einem künstlerischen Ausdruck wie z. B. Malen bedient, hat die Gestalttherapie allerdings nichts zu tun.

Ins Leben gerufen wurde die Gestalttherapie von Fritz Pearls und seiner Frau Laura Perls. Das erste Werk dazu erschien 1951 in Zusammenarbeit mit Paul Goodman und Ralph F. Hefferline. Sie ist aus den Grundsätzen der Psychoanalyse entstanden und grenzt sich gleichzeitig in einigen Punkten auch stark von ihr ab. So ist z. B. der Therapeut/die Therapeutin nicht nur eine „weiße Wand“, die Erzähltes widerspiegelt und als Projektionsfläche dient, sondern ein Mensch der mit seinen Emotionen und Gedanken als echter Kommunikationspartner dem Klienten/der Klientin zur Seite steht.

Gestalttherapie in Düsseldorf Unterbach

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